(Wenn einem das auf die Nerven geht, muß man dafür sorgen, daß man weniger wie ein potentieller Kunde aussieht. Man kann es mit einem Pager probieren, aber nichts übertrifft ein paar "Avis"-Autoschlüssel, die man lässig aus der Hand baumeln läßt.)
Wo wir gerade dabei sind - ich habe nie ein Taxi mit einem Taxameter oder etwas ählichem gesehen. Der Preis ist immer Verhandlungssache, und man sollte wenigstens ungefähr irgendetwas ausgemacht haben, bevor die Fahrt losgeht. Und sicher sein, daß beide in der gleichen Währung rechnen - "Dollar" ist nicht eindeutig!
Jeder, der länger bleibt und nicht 90% seiner Zeit am Strand des Resort-Hotels verbraten will, wird um einen Mietwagen nicht herumkommen. Es gibt eine Anzahl von Vermietungen im und nahe dem Flughafen, außerdem auch welche in St. John's und im Süden, in English Harbour. Man sollte mit etwa 800 bis 1,000 US-$ pro Monat rechnen. Es kann sein, daß es günstigere Angebote gibt, aber das ist so ein Durchschnittswert für das untere Ende der Autoskala. Der Preis enthält eine Haftpflichtversicherung. Die gute Nachricht ist, daß Benzin (gemessen an europäischem Standard) fast nichts kostet.
Wenn man ein Auto mietet, muß man einen antiguanischen Führerschein haben. Den kann man bei er Vermietung bekommen, wenn man einen ausländischen Schein hat und 50 EC-$ bezahlt. Er ist drei Monate gültig, und man kann ihn zweimal verlängern. Danach kann man seine drei temporären Scheine gegen eine permanente antiguanische Berechtigung eintauschen.
Ob ein Auto als Mietwagen, Privatfahrzeug, gewerbliches Fahrzeug oder
auf die Regierung zugelassen ist, kann man am Nummernschild erkennen.
Mietwagen haben ein grünes Schild, das meist mit einem "R" anfängt.
Die inselweite Höchstgeschwindigkeit beträgt 40 mph (60 km/h), innerorts die Hälfte. Es gibt keine Ausnahmen nach oben, aber trotzdem fahren viele 50 oder 60 Meilen und, besonders nachts, auch viele 10. Ich glaube, Antigua hat keine Promillegrenze - solange man keinen Unfall baut, kann man intus haben, so viel man will. Deshalb fahren wohl viele so langsam. Antigua hat keine einspurigen Straßen, das Überholen ist also in der Regel unproblematisch. Die Betrunkenen neigen allerdings dazu, auch bei zwei Fahrspuren die Straßenmitte zu wählen...
Ampeln scheinen hier eher Empfehlungs- als Vorschriftscharakter zu haben.
Vorsicht vor Radfahrern! Selbst ältere Antiguaner sind oft auf
Kinderfahrrädern unterwegs, strampeln mit den Hacken auf den
Pedalen und den Füßen nach außen gestreckt, ziehen dabei die Knie bis fast
ans Kinn und beschreiben elaborate Schlangenlinien auf der Straße. Ein
ziemlich ulkiger Anblick.
Außerdem habe ich auch ein paar Kontrollen und Durchsuchungen durch Polizei und teilweise auch Personal, das etwas militärisch aussah, erlebt (ja, sie haben auf Antigua ein "Antiguan Defence Force"). Natürlich ist man nie erfreut über so eine Unterbrechung, aber sie waren auch nie wirklich unangenehm. Jedesmal wurde einem gleich mitgeteilt, wieso man angehalten wurde (meistens suchten sie Waffen und Drogen - dann haben sie einfach zufällig irgendwo eine Kontrolle aufgebaut und jeden gefilzt, der vorbeikam). Dann durchsuchten zwei oder drei Leute das Auto und evtl. Gepäck; das dauerte nur ein paar Minuten, und sie haben immer Wert darauf gelegt, daß man ihnen dabei genau zusieht. Ich wurde immer ausgesprochen höflich behandelt und fühlte mich nie bedroht - das ist mehr, als ich von einem durchscnittlichen Treffen mit einem amerikanischen Straßenpolizisten sagen kann!
Insgesamt ist das etwa fünfmal während meines halbjährigen Aufenthalts passiert.
Die Bilder auf dieser Seite zeigen ein paar Kollegen und mich auf, neben und mit unseren Mietwagen.