X10-Geräte in Deutschland
Einleitung und Übersicht
X10 hat eigentlich nichts mit diesen Spionierkameras zu tun, die einem
ständig aus Werbe-Popups entgegenleuchten. X10 ist ein in den USA
verbreiteter Standard aus den 70er Jahren, mit dem auf der Stromleitung
Schaltsignale übertragen werden können. In den USA gibt es zahlreiche
und sehr preiswerte Möglichkeiten, Beleuchtung und andere Geräte auf
diese Weise zentral zu steuern. Als Eingabegeräte können gewöhnliche,
fest eingebaute Schalter, Funk- oder Infrarot-Fernbedienungen oder
auch Microcontroller oder PCs verwendet werden.
X10 kann nichts, was nicht auch der viel modernere EIB (vormals Instabus)
kann. Allerdings besteht zwischen beiden Systemen, wenn man selbst ein
bißchen basteln kann und will, ein Preisunterschied von (im Schnitt)
Faktor 5. Wenn man ein Haus komplett neu plant und baut, lohnt
es sich sicher nicht, sich mit der veralteten X10-Technik
auseinanderzusetzen; zum Experimentieren und zur Nachrüstung in
existierenden Installationen ist X10 aber ganz interessant.
Zum Einstieg in die X10-Welt sollte man sich mit folgenden Geräten
beschäftigen:
- Lamp Modules und Appliance Modules werden einem
Verbraucher vorgeschaltet und schalten diesen ein und aus, wenn sie
ein Signal empfangen.
- Ein Controller wie der CM-12 kann über die serielle Schnittstelle
an den PC angeschlossen werden und dann Signale aus der Stromleitung
empfangen oder welche absenden.
- Wall Switches oder Wall Dimmers schalten eine Lampe
wie ein normaler Schalter, können aber zusätzlich auf X10-Befehle
aus der Stromleitung reagieren.
- Transceiver empfangen Funk- oder IR-Signale von speziellen
Schaltern oder Fernbedienungen und speisen diese ins Stromnetz ein.
- Filter filtern X10-Signale am Strom-Übergabepunkt der Wohnung,
so daß die Nachbarn einem nicht das Licht abschalten können.
Es existiert eine sehr kleine Anzahl von auf europäische Verhältnisse
(230-240V, 50 Hz statt 110V, 60 Hz) angepaßten X10-Geräten. Diese sind
in der Regel deutlich teurer als die US-Komponenten, aber immer noch
preiswerter als EIB. Sie sind u.a. von Intellihome in Belgien, Conrad Electronic und Laser Business Systems (von mir bevorzugt) in Großbritannien erhältlich.
Ein "Start-Set" aus einem "Lamp Module", einem "Appliance Module" und
einem Computer-Controller erhält man für um die 150 EUR.
X10-Basteleien
Um Geld zu sparen, kann man amerikanische X10-Module umrüsten, so daß
sie auch bei uns funktionieren. Das ist, je nach Modul, gar nicht
so schwer. Viele Anleitungen finden sich auf der
Redoak-Webseite.
Hier mein hoffentlich stetig anwachsender Beitrag dazu:
Frederik Ramm, 2002-11-01