Logbucheintrag vom 13.4., 20:00, vor dem (echten) Kamin
Der vergangene Tag - bei manchen heißt er Gründonnerstag - war recht geruhsam, und wir hatten das beste Wetter unseres ganzen Trips. Jemand sagte uns, selbst im Sommer würde es selten so warm, und ich hatte leider keine kurzen Hosen dabei.
Heute morgen fuhren wir zuerst rund 10 Meilen auf der A701 nach Süden und bogen bei Tweedsmuir nach links ab. Die Single Track Road, die dort beginnt, ist wohl eine der schönsten hier in den Lowlands, auch wenn sie bei weitem nicht durch unberührte Natur führt und natürlich schon gar nicht mit den Straßen in den Highlands konkurrieren kann:
Man kommt am Megget Reservoir
vorbei, das zunächst wie ein normales Loch aussieht, sich
dann aber als ein im Tal gestauter Fluß entpuppt. Von
hier wird ein beträchtlicher Teil der Wasserversorgung
Edinburghs bestritten.
Zum Spazierengehen ist es allerdings
nicht so schön,
also fahren wir weiter bis zu St. Mary´s
Loch und von dort noch ein paar Meilen südlich bis zum
Nach dieser Tour - es war etwa Mittagszeit -
fuhren wir in das wenige Meilen südlich liegende
Städchen Moffat,
ein Besuch, den ich nur empfehlen kann.
Es ist ein hübscher kleiner Ort mit einer Anzahl
hübscher kleiner Läden, darunter ein Toffee-
Geschäft... Schleckermäuler draußen bleiben
oder viel Geld mitnehmen!
Unser Weg führte uns dann wieder nach Norden (auf der A74
bis Elvanfoot),
und dort nahmen wir die Straße über
Leadhills und Wanlockhead,
die beiden höchstgelegenen Orte
Schottlands, nach Sanquhar.
In Wanlockhead gibt es ein Lead
Mining Museum, aber uns war nicht nach Museum zumute. Wir
wollten nun Richtung Glasgow fahren und uns dort irgendeine
Übernachtungsgelegenheit suchen. Der Weg war nicht so
schön zu fahren (große Straße); unterwegs
hielten wir mal an, und ich versteckte für Claudia ein
Osterei, das ich heimlich in Moffat gekauft hatte (siehe
Artikel über
Einkaufen in Schottland).
In diesen südlicheren Regionen ist es schon anders als in den
Highlands; alles abgesperrt, Zäune, Hecken, Mauern,
und kaum frei herumlaufende Schafe.
Auf der A76 fuhren wir bis Kilmarnock,
erreichten auf komischen Umwegen Stewarton und
fanden nach langem Herumirren schließlich in der
Nähe von Beith Unterkunft für £ 12.50 pro Nase. Jetzt
sitzen wir vor einem echten Kamin und ruhen uns ein wenig aus.
Hier unten gibt es offenbar kaum B&B, alles so
häßliche Wohnstädte für Leute, die in
Glasgow arbeiten oder so...
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Frederik Ramm, 2001-04-28